Am 29.11.2022 hielt Frau Dr. Renate Rosenberg LL.M. einen Vortrag zu dem Thema „Schwangerschaftsspätabbrüche – Ärztliches Handeln und rechtlicher Rahmen“ in der Gesprächsreihe Internationales Strafrecht. Frau Dr. Rosenberg ist Fachärztin für Geburtsmedizin, spezielle Geburtshilfe und Perinatologie in Münster und absolvierte einen Masterstudiengang in Medizinrecht an der WWU Münster.
Nach einer kurzen Einführung durch Frau Prof. Dr. Weißer skizzierte Frau Dr. Rosenberg zunächst die historische Entwicklung der Kriminalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen und stellte den aktuellen rechtlichen Rahmen und die sich hieraus für PränatalmedizinerInnen ergebenden praktischen Probleme vor. Anknüpfungspunkte bildeten dabei die Entscheidung des Bundesgerichtshofes im „Berliner Zwillingsfall“ aus dem Jahre 2019 (BGHSt 65, 163) und die Einstellungsverfügung der Staatsanwaltschaft Oldenburg im Falle des „Oldenburger Babys“ (NStZ 1999, 461). Eindrucksvoll schilderte Frau Dr. Rosenberg die besondere Situation in Fällen des Schwangerschaftsspätabbruchs bei Erkrankungen des Ungeborenen und die umstrittene Frage, ob dem Spätabbruch ein Fetozid vorausgehen oder eine Entbindung des Kindes mit anschließender palliativer Begleitung erfolgen sollte. Frau Dr. Rosenberg formulierte konkrete Vorschläge für eine praxistauglichere und damit rechtssichere Handhabe durch betroffene ÄrztInnen.
Im Rahmen der anschließenden Diskussion wurde Frau Dr. Rosenberg von ihren KollegInnen Frau Dr. Cornelie Müller-Hofstede, Fachärztin für Humangenetik in Münster, und Herrn Prof. Dr. Alexander Scharf, Facharzt für Pränatalmedizin in Mainz, unterstützt. Neben Fragen zum „Berliner Zwillingsfall“ und dem des „Oldenburger Babys“ konnten auch einige medizinisch-praktische Fragen geklärt werden. Dann wurde besonders die Erwartungshaltung der Gesellschaft gegenüber der schwangeren Frau und ihre Perspektive in den Blick genommen. Schwerpunkt der Diskussion bildete die Frage, inwieweit das Strafrecht überhaupt das richtige Werkzeug für die Bewertung von Schwangerschafts(spät)abbrüchen darstellt. Im Hinblick auf die Fortschritte in der Humangenetik kam die Frage auf, ob Spätabbrüche durch bessere Diagnosemöglichkeiten womöglich künftig ganz verhindert werden könnten. Die lebhafte Diskussion entwickelte sich dabei immer mehr zu einem gegenseitigen Austausch, sodass auch juristische Fragestellungen der MedizinerInnen diskutiert wurden.
Christine Untch
Gastvortrag Prof. Dr. Andreas Schloenhardt
Das Institut für ausländisches und internationales Strafrecht lädt ein:
Gastvortrag von Prof. Dr. Andreas Schloenhardt, Professor of Criminal Law (UQ); Honorary Professor of Foreign and International Criminal Law (U:Vie)
Titel: PLANTDADDIES UND TROPHYHUNTERS: ILLEGALER TIER- UND PFLANZENHANDEL IM INTERNATIONALEN RECHT
Das Institut für ausländisches und internationales Strafrecht gratuliert Herrn Johannes Block ganz herzlich zum Promotionspreis der Fakultät für seine Dissertation: "Reconciling Responsibility with Reality – A Comparative Analysis of Modes of Active Leadership Liability in International Criminal Law”.
Johannes Block erhält den Ernst Rabel Preis
Wir freuen uns mit und für Herrn Johannes Block, der auf der 38. Tagung der Gesellschaft für Rechtsvergleichung den Ernst Rabel Preis für herausragende rechtsvergleichende Dissertationen verliehen bekam. Aufgerufen zur Bewerbung waren Doktorand:innen, deren Promotionsverfahren in den Jahren 2019, 2020 und 2021 abgeschlossen wurden und die rechtsvergleichend promoviert haben.
38. Tagung der Gesellschaft für Rechtsvergleichung in Tübingen
Vom 29.9. bis 01.10.2022 findet die 38. Tagung der Gesellschaft für Rechtsvergleichung in Tübingen statt. Die Fachgruppe für Strafrechtsvergleichung wird unter der Leitung von Frau Professorin Weißer das Thema „Digitalisierung des Strafverfahrens“ behandeln. Erwartet werden Vorträge von:
Prof. Dr. Giulia Lasagni, Bologna: The impact of digital technology in Italian criminal proceedings
Prof. Anneli Soo, Tartu: Tiger Leap of Estonian Courts: Digitalization of Criminal Proceedings
Prof. Jenia Turner, Dallas: A U.S. Perspective on the Digital Turn in Criminal Procedure
Prof. Dr. Ingeborg Zerbes, Wien: Zugriff auf Daten: von der gegenständlichen zur virtuellen Sicherstellung
Prof. Dr. Dominik Brodowski, Saarbrücken: Die Digitalisierung der strafjustiziellen Zusammenarbeit in der EU
Prof. Dr. Jörg Eisele, Tübingen: Vergleichender Generalbericht zur Dokumentation der Hauptverhandlung in den vertretenen Rechtsordnungen und aus deutscher Perspektive
Im Haus des internationalen Rechts wird eine Studentische Hilfskraft für den IT support gesucht. Details entnehmen Sie bitte der Ausschreibung.
Klausur Strafrecht II Gruppe K-Z
Die Klausur kann ab Montag, den 19.09.2022 täglich (Mo - Frei) von 10 bis 12 Uhr im Institut abgeholt werden.
Herzlichen Dank!
Ein herzliches Dankeschön der Fachschaft Jura für die Organisation der Sammelaktion zur Frage "Warum sollte Frau Prof. Dr. Weißer an der UzK bleiben?"! Frau Schulze-Zurmussen, Herr Schäfer und Herr Schroeder haben mir gestern am Institut für ausländisches und internationales Strafrecht das eindrucksvolle Ergebnis überreicht - vielen Dank für Ihren Besuch!
Liebe Studierende,
dass meine Entscheidung für einen Verbleib an der Universität zu Köln am Ende aus voller Überzeugung gefallen ist, ist auch Ihr Verdienst! Ihre klaren und warmherzigen Stellungnahmen haben mich sehr angerührt und in meiner Rolle als Lehrerin richtig glücklich gemacht. Dafür danke ich Ihnen sehr! Lassen Sie uns auch in Zukunft gemeinsam das Strafrecht in seinen nationalen und internationalen Facetten mit viel Freude und Engagement immer wieder neu entdecken! Ich freu mich drauf! Herzlich, Ihre Bettina Weißer
Stellenausschreibung Studentische Hilfskraft
Am Institut für ausländisches und internationales Strafrecht ist eine Stelle als Studentische Hilfskraft zu besetzen. Nähere Informationen finden Sie hier.